Das Motto des UNESCO Creative Cities Network „eine menschengerechte und nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung mit dem Treibmittel der Kreativität zu fördern" war wohl noch nie so relevant wie in der derzeitigen Phase der multiplen globalen Krisen.
Krisen sind dann Chancen, wenn man kreative Lösungen und Antworten findet. Um diese Entwicklung zu fördern, veranstaltet die City of Design Koordination der städtischen Wirtschaftsabteilung in loser Folge Diskussionsabende zu entsprechenden Themenfeldern.
Geplant ist eine Podiumsdiskussion im Frühjahr 2023 zum Thema Bildungsaufgaben der Zukunft.

Welche Bildungsstrukturen und Bildungsangebote braucht eine demokratische Gesellschaft der Zukunft? Welche kreativen Lösungen können Städte und Gemeinden dabei entwickeln? Welches Design brauchen Bildungsorte und Bildungsstrukturen in unseren Städten um lebenslanges Lernen für alle zu ermöglichen?
Was und wo lernen wir in Zukunft? Welche Bildungsorte und Strukturen sollen in Städten und Stadtteilen dafür zur Verfügung stehen? Wer geht dort hin und welche Angebote werden in Zukunft dort gefragt sein?
Städte und Gemeinden betreiben Kindergärten und sind Erhalter von Volksschulen, sie betreiben oder finanzieren Stadtteilzentren, Jugendzentren, Stadtbibliotheken etc. Aber meist in voneinander getrennten Organisationsstrukturen und Einheiten.
In diesen Organisationseinheiten sammelt sich auch viel Wissen über den sozialen Status und die Bildungssituation der Menschen. Kindergartenpädagog:innen und Volksschullehrer:innen kennen ihre Kinder und Schüler:innen gut. Sie haben auch Wissen über die Rahmenbedingungen und Bildungssituation der Familien aus denen sie stammen.
Welche Transmissionsriemen ließen sich in Gemeinden entwickeln, um ein alle Generationen und alle sozialen Schichten erreichendes Bildungsangebot in Kommunen zu etablieren?
Wie könnte dabei das Zusammenspiel von Kindergärten, Volksschulen und Stadtteilarbeit und Sozialarbeit dabei weiterentwickelt werden? Sind neue Kommunikationsformate und Organisationsformen denkbar, die das Zusammenwirken verbessern können?
Bis zu 1,2 Millionen Menschen in Österreich haben Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Die Scham und Angst vor sozialer Stigmatisierung hindert viele der Betroffenen daran, Basisbildungsangebote in Anspruch zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien auch selbst schlechtere Bildungschancen haben ist groß. Dem steht in Österreich ein Bildungssystem gegenüber, das fest innerhalb seiner institutionellen Schranken von Kindergärten, Regelschulwesen und tertiärer Hochschulbildung einzementiert ist.
An den Schnittstellen zwischen diesen Institutionen und dem Erwachsenenbildungsbereich gibt es viele unbearbeitete Grauzonen. Städte und Gemeinden könnten in diesen Handlungsfeldern wichtige Funktionen übernehmen und Strukturen in einer lebenslang lernenden Gesellschaft bereitstellen.
Diese Diskussionsveranstaltung ist die lokale Fortsetzung einer Veranstaltungsreihe, die das Büro City of Design Graz durchgeführt hat.
Juni 2022 auf der Grazer Murinsel zum Thema "Social Design für Graz"
September 2020 auf internationaler Ebene im Rahmen der von Graz organisierten Weltkonferenz der UNESCO Cities of Design. Videos zur damaligen Veranstaltung zum Thema "Social Design" finden Sie hier:
Kontakt:
Angelika Meister
angelika.meister@stadt.graz.at
+43 316 872 2172